Zur Abwehr kriechender Schadinsekten, vor allem gegen den Frostspanner, empfehle ich, ab September Leimringe oder Streichleim am Obstbaumstamm anbringen.
Die flugunfähigen Weibchen kriechen zur Eiablage den Stamm hoch – das wird mit dem Leim verhindert. Diese Maßnahme gehört für mich im Herbst zum Standardprogramm auf der Obstwiese – genauso übrigens wie auch die Kontrolle der Anbindung und der Standfestigkeit der Pfähle.
Bis vor einiger Zeit habe ich vor allem Papierringe mitsamt Befestigungsdraht verwendet (siehe Foto). Inzwischen bin ich dazu übergegangen, den Leim direkt auf den Stamm, rsp. den Pfahl, aufzustreichen. Das hat den Vorteil, dass auch rissige Borke zuverlässig überstrichen werden kann. Außerdem ist die Handhabung einfacher, es geht schneller und die Hände bleiben sauber. Zudem muss kein Draht entsorgt werden. Die 500 Gramm-Gebinde gibt es im gut sortierten Fachhandel.
Wichtig ist, dass auch die Anbindepfähle behandelt werden, um ein Aufkriechen der Insekten über diesen Weg zu verhindern.
Nützlinge werden weitestgehend geschont, weil sie wegen der grünen Farbe den Leim nicht anfliegen.
Natürlich ist nicht jedes Jahr ein Frostspannerjahr – aber Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Außerdem werden auch andere kriechende Schadinsekten ferngehalten wie z.B. die schwarze Kirschenlaus.
Übrigens: Ein mit Holzwolle gefüllter Blumentopf, wie er auf dem Foto zu sehen ist, gibt die optimale Behausung für zahlreiche Nützlinge ab. Mein Rat deshalb: jeden Obstbaum mit einem kleinen Töpfchen bestücken. Die Nützlinge, die in der Holzwolle hausen, werden durch die Leimringe nicht beeinträchtigt.