Pflanzenschutz in der Baumpflege bedeutet, die Bäume vor Schädlingen, Unterversorgung und Krankheiten zu bewahren. Die Baumpflege Tübingen hat viele Jahre Erfahrung im Schutz von Obstbäumen. Rufen Sie an unter 07071-640588 und vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei Ihnen vor Ort.
An dieser Stelle einige grundsätzliche Tipps:
Erste Maßnahme ist die Förderung der Baumgesundheit durch bedarfsgerechte Düngung sowie durch die Förderung von Nützlingen. Nisthilfen für Ohrenkneifer, Marienkäfer, Vögel, Schlupfwespen und Fledermäuse helfen, diese Schädlingsjäger anzusiedeln. Sitzstangen sowie Ast- und Steinhaufen ziehen die Wühlmausjäger an. Einige Nützlingsarten können auch im Handel erworben werden. Hinzu kommen technische Hilfsmittel wie Leimringe, Fanggürtel aus Wellpappe und Lockstofffallen. Auch das Kratzen und Kalken der Stämme und das Entfernen des Fallobstes und Falllaubes verringert die Überwinterungschancen der meisten Obstbaumschädlinge.
Sind sie nun mal da, die Raupen, Läuse und Milben, so sollte sich der Baumbesitzer die Mühe machen, sie zu bestimmen. Von den Schilden, welche die Apfelgespinstmotte über ihre – auf jungem Holz abgelegten – Eier zieht, bis zu den Gespinsten, mit denen sich ihre Nachkommen gegen Räuber schützen, gehen die Erscheinungsformen der Entwicklung. Es ist eine gute Wahrnehmungsübung, sich, ausgerüstet mit Hand- oder Becherlupe, auf die Spur dieser und anderer Baumbewohner zu machen.
Gefährdet der Befall die Vitalität des Baumes oder die Ernte, muss eingegriffen werden. In der Regel werden geeignete Präparate mittels einer fein zerstäubenden Spritze auf die Blätter aufgebracht – je früher, desto besser die Wirkung. Es gibt eine Reihe von Produkten, die Nützlinge schonen und speziell auf einzelne Schädlingsarten zugeschnitten sind. Wir verwenden hierzu bazillus thuringiensis, Granulosevirus und Neem- oder Rapsöl. Wer seinen Bäumen Gutes tun will, kann eine Blattspritzung mit stärkenden Mitteln vornehmen lassen.
Mit dem Sommerschnitt lassen sich Gespinste/befallene Äste auch noch entfernen. Aber die Gespinstmottenraupen lassen sich nicht mehr wirksam bekämpfen. Die Motte entwickelt jedoch keine zweite Generation und man kann nur noch Vorsorge treffen für das Folgejahr.
Anders beim Apfelwickler, der Obstmade. Dieser Falter ist der bekannteste Schädling an Kern- und Steinobst (analog der Pflaumenwickler). Seine Raupen verursachen die „Wurmstichigkeit“ des Erntegutes. Beispielhaft für andere Schädlinge stelle ich an dieser Stelle die Entwicklungsstadien des Apfelwicklers und die Methoden zu seiner Bekämpfung vor:
Phase 1
Die Nachkommen der letztjährigen Falter überwintern in ihren Kokons in den Ritzen der Baumrinde und schlüpfen dann als Falter sobald es wärmer wird. Die Falter beginnen im Mai mit der Eiablage. Dies ist der Zeitpunkt, um die Schlupfwespe Trichogramma cacoeciae einzusetzen. Diese Schlupfwespe legt ihre Eier in jene des Apfelwicklers und zerstört diese. Die im Handel erhältlichen Pappkärtchen sind mit verschiedenen Entwicklungsstadien der Schlupfwespe behaftet. Sie werden nach Beginn des Falterfluges innerhalb der folgenden drei bis vier Wochen verteilt aufgehängt. Um den Beginn des Falterfluges zu bestimmen, werden frühzeitig Lockstofffallen aufgehängt. Bei starkem Befall kann nun auch mit dem Granulosevirus (Cydia pomonella) gespritzt werden. Dieser Virus befällt ausschließlich die Apfelwicklerlarven, sollte aber sparsam angewendet werden, um Resistenzen zu vermeiden.
Phase 2
Aus den Eiern entwickeln sich Raupen, die sich einen Gang bis zum Kerngehäuse fressen. Nach drei Wochen sind die Raupen „erwachsen“ und verpuppungsbereit. Sie verlassen die Früchte und seilen sich entweder an einem Faden auf den Erdboden ab, oder kriechen in Rindenritzen am Stamm, wo sie sich schließlich zu Faltern “der zweiten Generation” entwickeln.
Dies ist die optimale Zeit, um den Befall durch Schütteln und Aufsammeln der Raupen (mittels Tüchern!) sowie des Fallobstes (Junifall) zu reduzieren. Sehr wirksam ist auch ein Wellpappefanggürtel, den man Ende Juni/Anfang Juli eng am Stamm anlegt. Den Fanggürtel nehmen die Larven gerne als Verpuppungsversteck an. In den Fanggürteln, Ende Juli/Anfang August abgenommen, befinden sich die Kokons der zweiten Generation. Eine zweite Gürtel-Lage kann bis Oktober verbleiben. Ein Leimring, um den Stamm angelegt verhindert, dass heruntergefallene Larven wieder den Baum hinauf klettern. Ohne diese Maßnahmen würden die Falter der zweiten Generation ihre Eier auf die fast reifen Früchte ablegen und die Raupen, wie oben bei der ersten Generation beschrieben, das Erntegut schädigen.
Phase 3
Falllaub und Fallobst werden mit und nach der Ernte sofort entfernt. Der Wellpappefanggürtel wird regelmäßig erneuert und die Baumscheibe, sowie der Stamm, mit SF Nematoden besprüht. Diese Maßnahmen verringern den Befallsdruck im folgenden Frühjahr.
Wer seine Bäume sinnvoll schützen will, kommt an einigen Arbeiten nicht vorbei:
Diese Arbeiten sollten regelmäßig durchgeführt werden. Gefährdet der Befall mit Schädlingen Ihren Bestand, sind wir behilflich bei der Bekämpfung durch die entsprechenden Präparate.