In den Streuobstwiesen rund um Tübingen, Reutlingen und Rottenburg stehen unzählige schlecht gepflegte Apfelbäume, Birnbäume oder Kirschbäume, die mit geringem Aufwand in einen Zustand versetzt werden könnten, in dem sie noch viele Jahre wertvolle Früchte liefern und das Landschaftsbild prägen. Mit dem richtigen Baumschnitt lassen sich z. B. auch alte, schlecht gepflegte Apfelbäume wieder instand setzen. Wie das geht und worauf Sie achten müssen:
Der erste Schritt bei der Umstellung alter Obstbäume auf die Öschberg/Palmer-Methode ist die behutsame Kronenentlastung im Sommer. Das heißt: Überflüssige Leitastserien werden eingekürzt oder sogar entfernt. Der zweite Schritt ist die Weiterführung der Kronenentlastung im folgenden Spätwinter. Durch den zweimaligen Schnitt innerhalb eines Jahres wird die Umstellungsphase verkürzt.
Je nach Höhe des Baumes und der Ausladung der Baumkrone ist ein Baumschnitt, unabhängig von der jeweiligen Methode, nur noch sinnvoll und sicher möglich in der Seilklettertechnik (SKT). Zudem ist die Seilklettertechnik im Obstbaumschnitt zeitsparend und für den Baum ein sehr schonendes Verfahren. Bei günstiger Ausgangslage – vor allem die Aststellung und Verteilung der ersten Leitastserie – ist auch eine Umstellung alter Streuobstbäume auf eine Öschbergkrone möglich (siehe Foto von Rudolf Thaler, OGV Bissingen).